Kontrollierte atmosphäre

Unter kontrollierter Atmosphäre versteht man eine Änderung und Kontrolle der atmosphärischen Luft in einem bestimmten Milieu mit unterschiedlich gemischten Gasen zur direkten oder indirekten Beeinflussung von Erzeugnissen oder Stoffen, die in dem besagten Milieu enthalten sind.

Die normale Erdatmosphäre hat im trockenen Zustand und in Bodennähe folgende Zusammensetzung:

Gas
%
Stickstoff N2
78,1%
Sauerstoff
20,9%
Kohlendioxid CO2
0,035%
Argon Ar
0,9%
Verschiedene weitere Gase in winzigen Mengen

In kontrollierter Atmosphäre wird diese Zusammensetzung insofern geändert, als dadurch in geeigneten Räumen neue Gasgemische aus N2, O2, CO2 entstehen, die durch elektronische Gasanalysatoren kontinuierlich kontrolliert werden.

Je nach Zweckbestimmung werden unterschiedliche Anlagen mit verschiedenen Merkmalen geplant:

  • Auf dem Gebiet der Konservierung von Obst und Gemüse und weiteren Nahrungsmitteln wird eine Herabsetzung des Stoffwechsels und der Alterungsprozesse angestrebt, um deren Lebensdauer (Shelf-life) zu verlängern und die organoleptischen Eigenschaften (Aussehen, Geschmack, Festigkeit usw.) so lange und gut wie nur möglich zu erhalten.
  • Zur Brandverhütung verhindert der Sauerstoffentzug durch Stickstoffzufuhr Verbrennungsprozesse.
  • Bei der Schädlingsbekämpfung wird der Sauerstoffentzug zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt, die gespeicherte Produkte oder Kulturgüter befallen.
  • Im industriellen Einsatz sollen Oxidierungsprozesse vermieden werden.

Im Laufe der Jahre entwickelte und verfeinerte sich der Begriff Kontrollierte Atmosphäre im Gefolge der fortschreitenden Industrialisierung und Mechanisierung dauernd weiter und hielt dabei auch Schritt mit der immer mehr vertieften Universitätsforschung und den anspruchsvolleren Bedürfnissen der Verbraucher. Aus der im vergangenen Jahrtausend vorherrschenden ULO (Ultra Low Oxygen) Technik, entwickelte sich das DCA (Dynamic Controlled Atmosphere) Verfahren, das objektiv gesehen eine bessere Qualität gewährleistet.